Anamnese

Dieser «Test» wird immer durchgeführt, er ist ein wesentlicher Bestandteil der Allergiediagnose. Ihr Arzt wird Sie nach der Art und Intensität Ihrer Beschwerden befragen, welche Organe betroffen sind und über Zeit und Ort, wo diese Beschwerden meist auftreten, er wird auch Fragen über bekannte oder vermutete Allergien in der Familie haben und ob und was Sie bisher gegen Ihre Beschwerden unternommen haben.

Wenn Sie "Buch" über die Tage, an denen Sie Beschwerden hatten, geführt haben, kann das die Treffsicherheit der Diagnose entscheidend verbessern.

Wenn Anzeichen einer Allergie auftreten, muss ein Facharzt/Allergologe aufgesucht werden, der das/die für die Symptome verantwortliche(n) Allergen(e) ermittelt.

Die Diagnoserstellung umfasst 3 Phasen:

Für eine erfolgreiche Therapie ist es zunächst wichtig festzustellen, auf welche Substanzen man allergisch reagiert. Die Diagnose wird im besten Fall von einem Facharzt mit Zusatzbezeichnung Allergologie gestellt. In einem ersten Gespräch schafft Ihr Arzt die Grundlage für die weiteren Untersuchungen und kann unter Umständen schon Hinweise auf mögliche Allergieauslöser gewinnen. Wichtig dabei ist vor allem, dass Sie Ihrem Arzt genaue Angaben zu Ihrer persönlichen Leidensgeschichte machen können. Vor dem Hintergrund des geführten Gesprächs wird Ihr Arzt eine Testung durchführen, bei der die Auslöser ermittelt werden.

Die meisten Ärzte verwenden für die Diagnose den Haut-Pricktest. Dafür werden auf der Innenseite des Unterarms die möglichen Allergene in Form von speziell hergestellten Extrakten aufgetragen. Die Haut wird an der entsprechenden Stelle minimal perforiert, damit das Allergen unter die Haut gelangt. Fällt die Reaktion positiv aus, bildet sich nach 15 bis 20 Minuten eine kleine Quaddel ?3 mm und Rötung an der Hautstelle. Das heißt Ihr Körper reagiert. Die Intensität der Reaktion wird mithilfe eines Prick-Lineals gemessen.

Diese Technik ist rapide, fast schmerzfrei und gut von den Patienten toleriert, auch bei sehr jungen Kindern.

Zur Bestätigung der Diagnose können zusätzlich zu diesen Haut-Prick-Tests Blutuntersuchungen durchgeführt werden. Mit Hilfe der sogenannten IgE-Titerbestimmung, können die für die Allergie verantwortlichen Allergene ermittelt werden.

Hinweis: Allergietests dürfen ausschließlich vom Arzt oder geschulten Fachpersonal durchgeführt werden! Versuchen Sie niemals selbständig festzustellen, ob Sie gegen potentielle Auslöser allergisch reagieren!

Nach der Diagnosestellung erfolgt eine weitere Beratung des Patienten mit folgenden Schwerpunkten:

Bei bestimmten Allergien ist es möglich, die Allergene zu meiden, und so einer allergischen Reaktion von vornherein aus dem Weg zu gehen. Das kann beispielsweise bei einer Tierhaarallergie oder einer Allergie gegen bestimmte Nahrungsmittel gut funktionieren. Bei anderen Allergien ist die sogenannte „Karenz“ jedoch unmöglich, wie beispielsweise bei Pollenallergikern. Auch Hausstaubmilben kann man als Allergiker nicht zu 100% aus dem Weg gehen. Selbst im saubersten Haushalt kommen Hausstaubmilben vor.

Die Verschreibung symptomatischer Arzneimittel (Antihistaminika, Bronchodilatatoren, Kortikosteroide) führt je nach Schweregrad der Erkrankung zur Linderung der akuten Symptome. Allerdings wird dadurch die Ursache der Fehlreaktion des Immunsystems nicht behandelt.

Nur eine ursächliche Therapie gegen die Allergie kann Sie langfristig von allergischen Reaktionen befreien. Bei der sogenannten spezifischer Immuntherapie (SIT) auch Hyposensibilisierung, früher Desensibilisierung genannt wird der Körper mit dem Allergen in steigender Dosis in Form von Spritzen, Tabletten oder Tropfen in Kontakt gebracht. Im Verlauf der Behandlung, die mindestens über 3 Jahre durchgeführt werden sollte, gewöhnt sich das Immunsystem an die Allergene und stuft sie wieder als ungefährlich ein. Eine spezifische Immuntherapie kann ab dem fünften Lebensjahr beginnen, vor allem dann, wenn symptomatische Arzneimittel keine Linderung der akuten Symptome bringen.

Eine unbehandelte allergische Rhinitis kann sich verschlimmern und gegebenenfalls sogar zu allergischem Asthma führen (Etagenwechsel). Bei einem Etagenwechsel breiten sich die allergischen Beschwerden von den oberen Atemweg auf die Bronchien aus.

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