Prognosen

Vermeidung des Allergens ist das wichtigste Ziel im Alltag eines Pollenallergikers und kann im besten Fall auch zur Symptomfreiheit führen. Der informierte Pollenallergiker weiß sich leichter und besser zu helfen. Zur Vermeidung ist Information Voraussetzung. Es ist das Ziel des Österreichischen Pollenwarndienstes als unabhängige Plattform die bestmögliche und wissenschaftlich fundierte Information zur Verfügung zu stellen und damit den Alltag der Betroffenen zu erleichtern. Der Pollenwarndienst bietet Services, die das Ausweichen erleichtern sollen. Darunter Pollenvorhersagen, 2-Stunden-Vorhersagen, die tageszeitliche Belastungsgipfel zeigen, personalisierte Polleninformation und Informationen zu allergenen Pflanzen, ihrer Blühzeiten und zur Allergie. Das Fundament der Polleninformation sind die Luftproben, die mit Pollenfallen (hier mehr zu Pollenfallen), eingefangen werden.

Der Weg zu Pollendaten ist lang, denn Pollen in der Probe muss bestimmt und gezählt werden. Wird beispielsweise in der Zeit der Birkenblüte eine Konzentration von 1000 Pollen pro m3 Luft festgestellt, so hat ein Analyst diese 1000 Birkenpollen allein an diesem Tag neben all den anderen Pollentypen (z.B. Eschenpollen) gezählt. Daher ist es nicht möglich Pollendaten in Echtzeit zu erhalten und öffentlich zu machen.

Neben den herkömmlichen regionalen Pollenvorsagen, den kurz- und mittelfristigen Prognosen, die auch in Zusammenarbeit mit der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) erstellt werden, werden auf dieser Seite noch weitere Informationen zur aktuellen Pollensituation geboten:

Countdown bis zum Blühbeginn der wichtigsten allergenen Pflanzen

Diagramme zur grafischen Darstellung der Pollenbelastung (die aktuelle der durchschnittlichen Belastung gegenübergestellt)

Steckbriefe über die wichtigste Informationen zu allergenen Pflanzen

• 2-Stunden-Prognosen für Birken-, Gräser- und Ragweedpollen mit den tageszeitlichen Belastungen

personalisierte Polleninformation über die „Pollen“ App oder die Homepage verknüpft mit dem Pollentagebuch

Belastungslandkarte mit Information wann und wo die Beschwerden wie stark ausfallen

Aus den erwähnten Services kann man noch mehr profitieren, wenn man jeweils die Hinweise zum besseren Verständnis beachtet. Beim Countdown zum Blühbeginn einer bestimmten allergenen Pflanze erhält man jeweils ein aktuell errechnetes Datum für die voraussichtliche Blühbereitschaft basierend auf Modell- und Wetterdaten. Exakte Daten werden bei Bedarf von regionalen Pollenwarndiensten mit direktem Bezug auf die Situation vor Ort erstellt. In jedem Fall ist die Blühbereitschaft aber nicht mit dem Blühbeginn gleich zu setzen. Das Erreichen der Blühbereitschaft bedeutet, dass das Potenzial zu stäuben vorhanden ist. Aber erst günstige Wetterbedingungen sorgen für das Einsetzen des Pollenfluges. So kommt es durchaus vor, dass erste Haselkätzchen recht früh im Jahr blühbereit sind und stäuben könnten, es aber durch winterliches Wetter zu einer Unterbrechung oder Aufschub des Pollenfluges kommt. Ebenso kann vereinzelt eine besonders frühe Pflanze schon blühen, während die Mehrheit noch ruht.

Die 2h-Stunden Prognosen basieren auf zweistündlich ausgewerteten Pollendaten und Prognosemodellen. Es geht weniger um die Vorhersage von absolut in Zahlen zu fassende Pollenmengen als viel mehr um die zeitliche Verteilung von Pollenspitzenkonzentrationen.

Seriöse Pollenvorhersagen stützen sich auf verschiedene, wissenschaftliche Quellen wie die Phänologie (Entwicklung der Pflanzen in der Natur), Auswertungen des Pollengehaltes in der Luft (Pollenfallen), Prognosemodelle, Landnutzungsdaten, Ausbreitungsmodelle und Wetterdaten. Leider wird auch auf diesem Gebiet Schindluder getrieben. Es werden mitunter auch Prognosen von Personen oder Institutionen heraus gegeben, die dazu nicht im eigentlichen Sinne ausgebildet sind bzw. nicht über die dazu notwendigen Kenntnisse und/oder Datenlage verfügen. Daher kann es zu groben Fehlinformationen der Öffentlichkeit von solchen Seiten kommen. Man sollte auf Information von namhaften Institutionen achten (wie z.B. der Universitäten und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik), die auf eine fundierte Datenlage und Ausbildung zurückgreifen können. Generell können Pollenvorhersagen mittlerweile hohe Präzision erreichen - mit der Einschränkung, dass Pollenvorhersagen keine Symptomvorhersagen sind. Die Belastung durch Pollen lässt sich nicht immer und unbedingt eins zu eins in die Belastung beim Allergiker übersetzen, wie mancher Pollenallergiker sicherlich zu berichten weiß.

Dieses Phänomen sowie die individuelle Reaktionsweise von Pollenallergikern hat uns zur Entwicklung des personalisierten Pollenwarndienstes motiviert, der die Vorhersage dem persönlichen Reaktionsmuster anpasst. Eine Symptomvorhersage ist zwar noch Zukunftsmusik, aber ein Ziel auf einem Weg, den wir gehen wollen, um Pollenallergiker noch besser zu unterstützen.

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