Pollenatlas

Dieser POLLENATLAS enthält derzeit bereits über 90 verschiedene Pollentafeln mit Bildern und Beschreibungen der Pollen, die öfters in Luftproben anzutreffen sind.

Autorenschaft: Der Pollenatlas wurde von Edith Bucher und Veronika Kofler (Biologisches Labor der Landesagentur für Umwelt, Bozen) erstellt, ausgearbeitet und zur Verfügung gestellt.

  • Elaeagnus angustifolia

    Polansicht, Pollen im optischen Schnitt (1)
    Polansicht, Pollen im optischen Schnitt (1)
    Seitenansicht, Pollen im optischen Schnitt (2)
    Seitenansicht, Pollen im optischen Schnitt (2)
    Pollen im optischen Schnitt (3)
    Pollen im optischen Schnitt (3)
    Keimöffnungen
    Keimöffnungen

    Art: Elaeagnus angustifolia (Schmalblättrige Ölweide)
    Pflanzenfamilie: Elaeagnaceae
    bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: Elaeagnus

    Fotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen

    Pollenbeschreibung:
    Form:
    in der Polansicht abgerundet dreiseitig mit drei, kraterförmig vorspringenden Keimstellen, in der seltenen Seitenansicht oval
    Größe: Polachse: 37,3 (36-40) µm, Äquatordurchmesser: 46,5 (43-48) µm
    Keimöffnungen: tricolporater Pollen mit großen Keimporen (etwa 6-7 µm), die von schmalen, in Richtung der Pole ausgerichteten Keimspalten durchzogen sind
    Pollenwand: dünne, psilate Exine, äußere Exineschicht bildet unterhalb der Keimporen ein auffälliges Vestibulum, Intine ist im Bereich der Keimporen leicht verdickt und quillt hervor
    weitere Merkmale: feinkörniges Zellplasma

    Angaben zur Pflanze:
    Die Schmalblättrige Ölweide stammt aus Asien und ist insbesondere im Mittelmeerraum vielerorts eingebürgert. Der ansehnliche Strauch oder Kleinbaum wird in Parkanlagen und Gärten als Zierpflanze verwendet. Er braucht einen sonnigen Standort und bevorzugt mäßig feuchte, lockere Sandböden. Die jungen Äste und die Unterseiten der schmalen, weidenartigen Blätter sind mit silbrigen Schuppen besetzt. Im späten Frühling oder Frühsommer treten Büschel kleiner, duftender, gelbweißer Blüten auf, die für die Bienen eine attraktive Nektarquelle darstellen. Die Blüten reifen im Herbst zu silbrig geschuppten, gelben Früchten.

  • Ephedra fragilis

    Pollen im optischen Schnitt (1)
    Pollen im optischen Schnitt (1)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (1)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (1)
    Exineskulpur, Keimöffnungen (2)
    Exineskulpur, Keimöffnungen (2)
    mit aufgebrochenem Pollenkorn (3)
    mit aufgebrochenem Pollenkorn (3)

    Art: Ephedra fragilis (Meerträubchen)
    Pflanzenfamilie: Ephedraceae
    bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: Ephedra, Ephedraceae

    Fotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen

    Pollenbeschreibung:
    Form:
    in der äußerst seltenen Pollage rundlich mit gewelltem Rand , in der vorherrschenden Seitenansicht länglich oval bis spindelförmig
    Größe: Polachse: 34,1 (30-39) µm, Äquatordurchmesser: 24,7 (22-27) µm
    Keimöffnungen: polyplicater (polyzonocolpater) Pollen mit äußerst langen, engen, 12 bis 15 Pseudocolpen (Längsfurchen, keine deutlichen Aperturen) und ausgeprägten meridionalen Rippen (=Intercolpi), sehr kleines Polfeld
    Pollenwand: bis 2-3 µm dicke Pollenwand, psilate Exine, dünne Intine

    Angaben zur Pflanze:
    Das Meerträubchen zählt zu den Naktsamern und umfasst etwa 40 immergrüne Straucharten (Rutensträucher) des Mittelmeergebietes sowie der asiatischen und amerikanischen Trockengebiete. Die grünen, stark verzweigten Sprossachsen tragen nur kleine, gegenständige oder wirtelige, schuppenförmige Blätter. Die gelblichen Blüten sind stark reduziert, meist zweihäusig verteilt und einzeln, zu zweit oder gehäuft angeordnet. Auffällig sind die beerenähnlichen, roten Früchte. Die Gattung ist bekannt für das von ihr erzeugte Ephedrin, das als Antiallergikum und Asthmamittel genutzt wird. Die Art Ephedra fragilis blüht im Mittelmeergebiet im Zeitraum Februar bis April. Die Pollen des Meerträubchens können, wenn auch selten, bei aerobiologischen Untersuchungen in der Luft nachgewiesen werden.

  • Erica carnea

    Pollen im optischen Schnitt (1)
    Pollen im optischen Schnitt (1)
    Exineskulptur und Keimöffnungen (1)
    Exineskulptur und Keimöffnungen (1)
    Pollen im optischen Schnitt (2)
    Pollen im optischen Schnitt (2)
    Exineskulptur und Keimöffnungen (2)
    Exineskulptur und Keimöffnungen (2)

    Art: Erica carnea (Schneeheide)
    Pflanzenfamilie: Ericaceae
    bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: Ericaceae

    Fotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen

    Pollenbeschreibung:
    Form:
    Pollentetrade mit trilobatem Umriss, meist liegen jeweils drei Monaden in derselben Ebene
    Größe: 32,9 (30-35) µm
    Keimöffnungen: tricolporate Monaden mit ausgeprägten, langen und schmalen Keimspalten
    Pollenwand: dünne, verrucate Exine, dünne Intine
    Anmerkung: ähnliche Pollen bei weiteren Vertretern der Ericaceae z. B. Rhododendron, Vaccinium, Arctostaphylos, Loiseleuria,…

    Angaben zur Pflanze:
    Die Schneeheide ist eine mittel- und südeuropäische Gebirgspflanze. Sie kommt auf warmen, sonnigen Hängen in montanen und subalpinen Föhrenwäldern vor und siedelt auf kalkhaltigen, trockenen und flachgründigen Böden. Dieser niederliegende Zwergstrauch besitzt immergrüne, nadelförmige Blätter und lebhaft rosa gefärbte Blüten in dichten, einseitswendigen Trauben. Die braunroten Staubblätter ragen wenig aus der Kronröhre heraus. Die Schneeheide gehört zu den Frühlingsblühern (Februar bis Juni) und wird von den Bienen eifrig zum Nektar Sammeln beflogen.

  • Eucalyptus sp.

    Pollen im optischen Schnitt (1)
    Pollen im optischen Schnitt (1)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (1)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (1)
    Pollen im optischen Schnitt (2)
    Pollen im optischen Schnitt (2)
    Pollen im optischen Schnitt (3)
    Pollen im optischen Schnitt (3)

    Art: Eucalyptus sp. (Eukalyptus)
    Pflanzenfamilie: Myrtaceae
    bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: Myrtaceae

    Fotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen

    Pollenbeschreibung:
    Form:
    in der Polansicht dreieckig, seltener abgerundet dreiseitig, in der Seitenansicht oval
    Größe: Polachse: 13,7 (12,9-14,8) µm, Äquatordurchmesser: 17,6 (16,8-19,8) µm
    Keimöffnungen: tri-, seltener tetracolporater, syncolpater Pollen mit etwa 3 µm großen Keimporen und schmalen Keimspalten, die im Bereich des Polfeldes verschmelzen und dabei ein zentrales Dreieck bilden
    Pollenwand: dünne, psilate Exine, oft um den Keimporen angedeutet lippenförmig verdickt, dünne Intine, bildet konvexe, etwa 4-7 µm tiefe Keimhöfe, Pollenwand insgesamt etwa 1µm dick
    Anmerkung: ähnlicher Pollen bei Myrtus, Frangula

    Angaben zur Pflanze:
    Der immergrüne Eukalyptus kommt in Australien und Tasmanien mit einer hohen Artenvielfalt vor. Im vorletzten Jahrhundert wurden verschiedene Eukalyptus-Arten in Südeuropa als Zierbäume, zur Wiederaufforstung und zur Holzproduktion eingeführt. Zu den häufig gepflanzten und verbreiteten Arten im Mittelmeergebiet zählen Eucalyptus globulus, (Blaugummibaum, Gewöhnlicher Fieberbaum) und Eucalyptus camaldulensis.
    Die einzeln oder in Büscheln angeordneten Blüten sind durch zahlreiche, weiß-gelbliche oder rötliche Staubblätter gekennzeichnet. Die Blütezeit ist je nach Art unterschiedlich: Eucalyptus globulus blüht im Zeitraum April bis Juli, andere Arten blühen erst im Spätsommer.



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