Pollenatlas

Dieser POLLENATLAS enthält derzeit bereits über 90 verschiedene Pollentafeln mit Bildern und Beschreibungen der Pollen, die öfters in Luftproben anzutreffen sind.

Autorenschaft: Der Pollenatlas wurde von Edith Bucher und Veronika Kofler (Biologisches Labor der Landesagentur für Umwelt, Bozen) erstellt, ausgearbeitet und zur Verfügung gestellt.

  • Hedera helix

    Pollen im optischen Schnitt
    Pollen im optischen Schnitt
    Exineskulptur, Keimöffnungen (1)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (1)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (2)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (2)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (3)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (3)

    Art: Hedera helix (Efeu)
    Pflanzenfamilie: Araliaceae
    bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: Hedera

    Fotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen

    Pollenbeschreibung:
    Form:
    in der Polansicht abgerundet dreieckig, in der Seitenansicht rundlich
    Größe: Polachse: 28,5 (26-30) µm, Äquatordurchmesser: 28,5 (27-30) µm
    Keimöffnungen: tricolporater Pollen mit spindelförmigen, von einem Margo umsäumten Keimspalten
    Pollenwand: dünne, retikulate Exine, Exinenetz mit unregelmäßiger Maschenweite (heterobrochat), diese verringert sich zu den Keimöffnungen hin (Ausbildung eines Margo), Ektexine oftmals am Keimporenrand nach außen gebogen, Intine verdickt sich im Bereich der Keimöffnungen und quillt dort meist etwas hervor

    Angaben zur Pflanze:
    Der Efeu ist ein immergrüner Kletterstrauch, dessen Äste und Zweige dicht mit Haftwurzeln besetzt sind. Er kommt an Bäumen, Felsen und Mauern in der kollinen bis montanen Stufe vor; auch in Gärten ist er häufig vertreten. Seine ledrig, glänzenden Blätter sind sehr vielgestaltig: an sterilen Pflanzenteilen eckig 3-5lappig, an blühreifen Sprossen ungeteilt, oval bis rhombisch. Die zwittrigen, gelbgrünlichen Blüten erscheinen im Zeitraum September bis November. Sie sind in halbkugeligen, vielblütigen Dolden vereint und bieten den Insekten reichlich Pollen und Nektar an. Die schwarzblauen Beeren reifen im folgenden Frühjahr.

  • Helianthus tuberosus

    Seitenansicht, Pollen im optischen Schnitt (1)
    Seitenansicht, Pollen im optischen Schnitt (1)
    Seitenansicht, Exineskulptur und Keimöffnung (1)
    Seitenansicht, Exineskulptur und Keimöffnung (1)
    Polansicht, Pollen im optischen Schnitt (2)
    Polansicht, Pollen im optischen Schnitt (2)
    Polansicht, Exineskulptur und Keimöffnungen (2)
    Polansicht, Exineskulptur und Keimöffnungen (2)

    Art: Helianthus tuberosus (Topinambur)
    Pflanzenfamilie: Asteraceae
    bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: Asteraceae H-Form, Asteraceae

    Fotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen

    Pollenbeschreibung:
    Form:
    in der Polansicht abgerundet dreieckig, in der Seitenansicht rund bis oval
    Größe: Polachse: 35,2 (34-36) µm, Äquatordurchmesser: 38,9 (37-41) µm
    Keimöffnungen: tricolporater Pollen
    Pollenwand: dünne, echinate Exine mit feinen, bis 5 µm langen Stacheln, Intine quillt im Bereich der Keimporen hervor
    Anmerkung: ähnliche Pollen bei weiteren Vertretern der Asteraceae (z. B.: Tussilago, Petasites, Adenostyles, Bidens, Eupatorium Dahlia,…)

    Der Pollen von Helianthus wird stellvertretend für die Asteraceae H-Form (=Helianthus-Form) vorgestellt: Diese tricolporaten Pollen weisen eine im Vergleich zu den meisten anderen Korbblütler-Formen eher dünne Exine mit mehr oder weniger feiner Bestachelung auf. Eine Abgrenzung der einzelnen Gattungen ist aufgrund der geringfügigen Unterschiede kaum möglich.

    Angaben zur Pflanze:
    Der Tobinambur stammt ursprünglich aus Nordamerika und hat sich in Mittel- und Osteuropa eingebürgert. Diese mehrjährige Art siedelt an Flussufern, Schuttplätzen, Bahndämmen und Wegrändern. Ursprünglich baute man sie als Zierpflanze und wegen der genießbaren, kartoffelartigen Knollen an, die gelegentlich gegessen, häufiger aber als Viehfutter verwendet wurden. Die bis 3 m hohe Pflanze besitzt breit-lanzettliche, grob gezähnte Blätter und langgestielte, gelbe Blütenköpfe, die sich im Zeitraum August bis November entwickeln.

  • Heracleum sphondylium

    Pollen im optischen Schnitt (1)
    Pollen im optischen Schnitt (1)
    Exineskulptur, Aperturen (1)
    Exineskulptur, Aperturen (1)
    Pollen im optischen Schnitt (2)
    Pollen im optischen Schnitt (2)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (2)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (2)

    Art: Heracleum sphondylium (Wiesen-Bärenklau)
    Pflanzenfamilie: Apiaceae
    bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: Apiaceae H-Form, Apiaceae

    Fotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen

    Pollenbeschreibung:
    Form:
    in der vorherrschenden Seitenansicht oval
    Größe: Polachse: 43 (41-45) µm, Äquatordurchmesser: 22,3 (21-23) µm
    Keimöffnungen: tricolporater Pollen mit langen, engen, zugespitzten Keimspalten und gut erkennbaren, ovalen, in Richtung des Äquators gestreckten Keimporen
    Pollenwand: scabrate, im optischen Schnitt deutlich gestrichelte Exine, Exinecolumellen oftmals im Bereich der Pole verlängert, dünne Intine, manchmal im Bereich unterhalb der Keimporen verdickt
    Anmerkung: ähnliche Pollen bei weiteren Vertretern der Doldengewächse

    Der Pollen von Heracleum spondylium wird stellvertretend für die Apiaceae H-Form (= Heracleum-Form) vorgestellt.

    Angaben zur Pflanze:
    Der Wiesen-Bärenklau kommt auf Fettwiesen verbreitet vor und kann andere Pflanzen stark zurückdrängen. Sein gehäuftes Auftreten weist auf ein hohes Nährstoffangebot hin. Er besiedelt feuchte Standorte, man findet ihn in Hochstaudenfluren, an Ufern und in Auwäldern. Die zumeist kräftige Pflanze kann bis zu 1,5 hoch werden. Die Blätter sind sehr vielgestaltig, tief geteilt, fiederteilig oder gefiedert. Die weißen, manchmal auch gelbgrünen oder rosa Dolden erscheinen im Zeitraum von Juni bis September.


  • Hippophaë rhamnoides

    Pollen im optischen Schnitt
    Pollen im optischen Schnitt
    Exineskulptur, Keimöffnungen (1)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (1)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (2)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (2)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (3)
    Exineskulptur, Keimöffnungen (3)

    Art: Hippophaë rhamnoides (Sanddorn)
    Pflanzenfamilie: Elaeagnaceae
    bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: Hippophaë, (Elaeagnaceae)

    Fotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen

    Pollenbeschreibung:
    Form:
    in der Polansicht abgerundet dreiseitig mit vorspringenden Keimporenrändern, in der Seitenansicht rundlich bis oval
    Größe: Polachse: 23,9 (21,8-25,7) µm, Äquatordurchmesser: 24,4 (23,7-25,7) µm
    Keimöffnungen: tricolporater Pollen mit äußerst langen, schlitzförmigen Keimspalten und ovalen, lalongaten Keimporen (etwa 3,7µm x 5,9 µm)
    Pollenwand: dünne, scabrate Exine, äußere Exineschicht bildet um die Keimporen ein Vestibulum, dünne Intine, im Bereich der Keimporen leicht verdickt
    weitere Merkmale: leicht gekörntes Zellplasma

    Angaben zur Pflanze:
    Der zweihäusige Sanddorn ist ein dorniger Strauch, der an kiesigen Standorten, an Flussufern und auf Alluvionen vorkommt. Seine männlichen Blüten bilden kopfartige Blütenstände, die weiblichen Blüten sind in kurzen, wenigblütigen Trauben vereint. Die Blüten erscheinen im April. Die fleischigen, orangen Früchte sind essbar und enthalten reichlich Vitamin C.

  • Humulus lupulus

    Pollen im optischen Schnitt (1)
    Pollen im optischen Schnitt (1)
    Exineskulptur und Keimöffnungen (1)
    Exineskulptur und Keimöffnungen (1)
    Pollen im optischen Schnitt (2)
    Pollen im optischen Schnitt (2)
    Exineskulptur und Keimöffnungen (2)
    Exineskulptur und Keimöffnungen (2)

    Art: Humulus lupulus (Hopfen)
    Pflanzenfamilie: Cannabaceae
    bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: Humulus, Cannabaceae

    Fotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen

    Pollenbeschreibung:
    Form:
    in der Polansicht rund, in der Seitenansicht oval
    Größe: Polachse: 18,9 (17-21) µm, Äquatordurchmesser: 21,1 (20-23) µm
    Keimöffnungen: triporater Pollen mit manchmal leicht vorstehenden Keimporen, Porusdurchmesser etwa 2 µm, Porusrand geringfügig verdickt
    Pollenwand: sehr dünne, scabrate Exine, sehr dünne Intine, bildet sehr tiefe Keimhöfe
    weitere Merkmale: körniges Zellplasma

    Angaben zur Pflanze:
    Der Hopfen windet sich als mehrjährige Kletterpflanze an Waldrändern und in Hecken an Sträuchern und Bäumen empor. Die zweihäusige, windblütige Art kommt häufig spontan vor und ist außerdem als Kulturpflanze in vielen Sorten weltweit verbreitet. Der weibliche Hopfen enthält in den Drüsen der Blüten den für die Bierherstellung verwendeten Bitterstoff Lupulin. Die Pflanze besitzt gezähnte, tief drei- bis fünflappige Blätter. Die rispenartigen, männlichen Blütenstände sind vielblütig und in den Blattwinkeln angeordnet, die zapfenartigen, weiblichen Blütenstände sitzen auf langen Stielen. Die Blütezeit erfolgt von Juli bis August.


Nach oben