Pollenatlas
Dieser POLLENATLAS enthält derzeit bereits über 90 verschiedene Pollentafeln mit Bildern und Beschreibungen der Pollen, die öfters in Luftproben anzutreffen sind.
Autorenschaft: Der Pollenatlas wurde von Edith Bucher und Veronika Kofler (Biologisches Labor der Landesagentur für Umwelt, Bozen) erstellt, ausgearbeitet und zur Verfügung gestellt.
Ranunculus acris
Art: Ranunculus acris (Scharfer Hahnenfuß)
Pflanzenfamilie: Ranunculaceae
bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: Ranunculus, RanunculaceaeFotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen
Pollenbeschreibung:
Form: in der Polansicht nahezu rund, in der Seitenansicht rundlich bis oval
Größe: Polachse: 31,3 (29-33) µm, Äquatordurchmessser: 33 (32-35) µm
Keimöffnungen: tricolpater Pollen mit undeutlich abgegrenzten, an den Enden abgerundeten Keimspalten, Keimspaltenmembran von feinkörnigen Exineresten bedeckt
Pollenwand: dünne, scabrate Exine, Intine etwa so dick wie Exine
weitere Merkmale: körniges ZellplasmaAngaben zur Pflanze:
Der Scharfe Hahnenfuß ist eine auf Wiesen und Weiden häufig verbreitete, euroasiatische Artengruppe. Die ausdauernde Pflanze ist durch drei bis fünfteilige Blätter und goldgelbe Blüten charakterisiert. Die Staubblätter reifen von außen nach innen. Kurz bevor die innersten Staubblätter aufspringen, entwickeln sich die Narben. Die Blüten erscheinen im Zeitraum von April bis September. Sie werden von nektarsuchenden Insekten bestäubt. Auch Selbstbestäubung kommt vor.Rhododendron ferrugineum
Art: Rhododendron ferrugineum (Rostblättrige Alpenrose)
Pflanzenfamilie: Ericaceae
bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: EricaceaeFotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen
Pollenbeschreibung:
Form: Pollentetrade mit trilobatem Umriss, meist liegen drei Monaden in derselben Ebene
Größe: 35,6 (32-39) µm
Keimöffnungen: tricolporate Monaden mit ausgeprägten, schmalen Keimspalten
Pollenwand: dünne, psilate bis verrucate Exine, dünne Intine
Anmerkung: ähnliche Pollen bei weiteren Vertretern der Ericaceae z. B. Erica, Vaccinium, Arctostaphylos, Loiseleuria,…Angaben zur Pflanze:
Die Rostblättrige Alpenrose, eine mittel- und südeuropäische Gebirgspflanze, siedelt in Wäldern und auf Weiden der montanen bis alpinen Stufe. In den Alpen ist sie vor allem im Bereich der Waldgrenze verbreitet und charakterisiert den so= genannten „Alpenrosengürtel“. Sie bevorzugt frische bis feuchte, nährstoff- und basenarme Böden. Der immergrüne Strauch besitzt ledrige, eiförmige, am Rande nach unten gebogene und oberseits dunkelgrüne Blätter; die älteren sind unterseits rostbraun gefärbt. Von Juni bis August erscheinen die leuchtend dunkelroten, trichterförmigen Blüten, die in doldenartigen Trauben angeordnet sind. Sie bieten den Insekten reichlich Nektar.Robinia pseudoacacia
Art: Robinia pseudoacacia (Robinie, Scheinakazie)
Pflanzenfamilie: Fabaceae
bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: Robinia, FabaceaeFotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen
Pollenbeschreibung:
Form: in der Polansicht abgerundet dreieckig, in der Seitenansicht rundlich bis oval
Größe: Polachse: 29,2 (28-30) µm, Äquatordurchmesser: 31 (29-32) µm
Keimöffnungen: tricolporater Pollen mit schmalen, kurzen, nicht deutlich abgegrenzten Keimspalten, Keimporen im mikroskopischen Präparat kaum erkennbar
Pollenwand: dünne, psilate, meist nur sehr schwach gefärbte Exine, Intine auffallend dicker (etwa 1,5-2 µm)
weitere Merkmale: Zellplasma quillt an den Keimspalten häufig hervor und biegt dabei die dünne Exine am Keimspaltenrand nach außen.Angaben zur Pflanze:
Die Robinie stammt ursprünglich aus Nordamerika. Sie wurde zuerst als Zierbaum angepflanzt, dann jedoch auch an Landstraßen, Fluss- und Bahndämmen verwendet, später hat sie sich selbst weiterverbreitet. Sie neigt sogar dazu, sich invasionsartig auszubreiten und die autochtone Vegetation zu verdrängen. Die lichtliebende Pionierpflanze siedelt auf lockeren, sandigen und trockenen Böden und kommt in lichten Wäldern, auf Schuttplätzen und an Böschungen in der kollinen bis montanen Stufe vor. Dieser sommergrüne Baum oder Strauch besitzt dornige Zweige und unpaarig gefiederte Blätter mit ovalen Teilblättern. Die weißen, duftenden Blüten bilden lockere, hängende Trauben. Sie erscheinen im Zeitraum Mai bis Juni und stellen für die Bienen eine attraktive Nektarquelle dar.Rumex acetosa
Art: Rumex acetosa (Wiesen-Sauerampfer)
Pflanzenfamilie: Polygonaceae
bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: Rumex, PolygonaceaeFotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen
Pollenbeschreibung:
Form: rund
Größe: 22,4 (20-29) µm
Keimöffnungen: tricolporater, manchmal auch tetracolporater Pollen mit sehr engen, zugespitzten Keimspalten und kaum erkennbaren Keimporen
Pollenwand: dünne, foveolate Exine, dünne Intine
weitere Merkmale: körniges Zellplasma, enthält zahlreiche Leukoplasten
Anmerkung: ähnliche Pollen bei anderen Rumex-Arten sowie bei OxyriaAngaben zur Pflanze:
Der Wiesen-Sauerampfer kommt in Wiesen und Unkrautgesellschaften häufig vor. Diese ausdauernde, krautige Art steigt von der Ebene bis in die subalpine Stufe hinauf und bevorzugt nährstoffreiche Böden. Es handelt sich um eine windblütige Pflanze mit dicklichen, etwas fleischigen Blättern und einem wenig verzweigten Blütenstand. Die meist eingeschlechtlichen, roten bis grünen Blüten sind in Knäueln vereint. Sie entwickeln sich im Zeitraum Mai bis August. Bienen können den Ampfer als Pollenquelle nutzen.