Pollenatlas
Dieser POLLENATLAS enthält derzeit bereits über 90 verschiedene Pollentafeln mit Bildern und Beschreibungen der Pollen, die öfters in Luftproben anzutreffen sind.
Autorenschaft: Der Pollenatlas wurde von Edith Bucher und Veronika Kofler (Biologisches Labor der Landesagentur für Umwelt, Bozen) erstellt, ausgearbeitet und zur Verfügung gestellt.
Larix decidua
Art: Larix decidua (Lärche)
Pflanzenfamilie: Pinaceae
bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: Larix, PinaceaeFotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen
Pollenbeschreibung:
Form: meist rund, manchmal auch annähernd oval
Größe: 79,3 (73,2-88,0) µm
Keimöffnungen: inaperturater Pollen
Pollenwand: etwa 1-2 µm dicke, psilate Exine, auffällig dicke Intine (zumeist etwa 5-7 µm)
weitere Merkmale: grobkörniges Zellplasma mit zahlreichen, etwa 3-10 µm großen, rundlich bis ovalen LeukoplastenAngaben zur Pflanze:
Die Lärche ist ein in den Alpen häufig verbreiteter, sommergrüner Nadelbaum. Sie charakterisiert die Wälder der subalpinen Stufe, in tieferen Lagen ist sie meist angepflanzt. Die Nadeln sitzen zu 20-40 gebüschelt an Kurztrieben und einzeln an Langtrieben. Die Blütezeit erfolgt im April bis Mai. Männliche und weibliche Blüten sind am selben Zweig angeordnet. Die männlichen Blütenstände bilden hellgelbe, kugelige bis ovale Kätzchen, die weiblichen Blütenstände fallen durch ihre dunkelrote Färbung auf.Laurus nobilis
Art: Laurus nobilis (Edel-Lorbeer)
Pflanzenfamilie: Lauraceae
bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: (Laurus), LauraceaeFotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen
Pollenbeschreibung:
Form: rund
Größe: 38,7 (36-41) µm
Keimöffnungen: inaperturater Pollen
Pollenwand: im Vergleich zur Pollengröße sehr dünne, echinate Exine, von winzigen (bis 1x1 µm), kegelförmigen, in größeren Abständen voneinander stehenden Stacheln besetzt, Intine glasig, annähernd gleichmäßig dick (im Querschnitt meist 3-4 µm)
weitere Merkmale: feinkörniges Zellplasma
Anmerkung: ähnliche Pollen bei Cinnamomum (Kampferbaum) und Umbellularia (Berglorbeer)Angaben zur Pflanze:
Die Familie der Lorbeergewächse wird in Südeuropa vom Edel-Lorbeer vertreten. Der immergrüne, zweihäusige Strauch oder Baum kommt auf felsigen und buschigen Standorten spontan vor. Er bevorzugt feuchtwarme Wälder, besonders in der Nähe der mediterranen Küste, und gilt als Begleiter der Macchia-Vegetation. Der Lorbeer wird als Zierstrauch an geschützten Standorten in Gärten und Parkanlagen angepflanzt, und ist außerdem eine beliebte Kübelpflanze. Seine ledrigen, sehr aromatischen Blätter werden als Gewürz geschätzt. Die gelb-weißen, eingeschlechtlichen Blüten erscheinen im März bis April in blattwinkelständigen Büscheln.Ligustrum vulgare
Art: Ligustrum vulgare (Gemeiner Liguster)
Pflanzenfamilie: Oleaceae
bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: Ligustrum, (Oleaceae)Fotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen
Pollenbeschreibung:
Form: in der Polansicht rund bis abgerundet dreiseitig, in der Seitenansicht rundlich bis oval
Größe: Polachse: 28,8 (27-30) µm, Äquatordurchmesser: 32,0 (30-34) µm
Keimöffnungen: tricolporater Pollen mit undeutlich erkennbaren Keimporen
Pollenwand: dicke, retikulate Exine, Netzwände erscheinen in der Aufsicht perlschnurartig, Maschenweite und Exinedicke verringern sich zu den Keimspaltenrändern, Intine bildet häufig Keimhöfe aus
Anmerkung: ähnlicher Pollen bei SyringaAngaben zur Pflanze:
Der Gemeine Liguster ist eine europäisch-westasiatische Pflanze. Er kommt in lichten Wäldern, an Waldrändern und in Gebüschen spontan vor. In Gärten und Parkanlagen wird er häufig angepflanzt, da er sich gut als Heckenpflanze eignet. Der bis 4 m hohe, sommergrüne Strauch besitzt lanzettliche, derbe, dunkelgrüne Blätter, die zum Teil überwintern. Die kleinen weißen, intensiv duftenden Blüten erscheinen im Zeitraum Mai bis Juli in dichten, aufrechten Rispen. Die Frucht ist eine rundlich-eiförmige, schwarze Beere.Liquidambar styraciflua
Art: Liquidambar styraciflua (Amberbaum)
Pflanzenfamilie: Hamamelidaceae
bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: LiquidambarFotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen
Pollenbeschreibung:
Form: rundlich
Größe: 34,8 (29,7-39,6) µm
Keimöffnungen: periporater Pollen mit etwa 6-10 µm großen, runden bis ovalen Keimporen in wechselnder Anzahl (meist zwischen 14-20), Keimporenmembran mit zahlreichen, körnigen Exineresten bedeckt
Pollenwand: dünne, mikroretikulate Exine, die Breite der Netzleisten entspricht mehr oder weniger der Maschenweite, dünne Intine, quillt an den Keimporen vor
Anmerkung: ähnliche Pollen bei Alisma
Die mikroretikulate Exineskulptur ist im Lichtmikroskop erst bei 1000facher Vergrößerung deutlich erkennbar.Angaben zur Pflanze:
Der Amberbaum stammt aus den atlantischen Gebieten Nordamerikas und wird wegen seiner prachtvollen Herbstfärbung als Zierbaum gepflanzt. Die glänzend grünen Blätter sind handförmig gelappt. Die unscheinbaren, grüngelblichen Blüten sind eingeschlechtlich und in kugeligen Blütenköpfchen vereint. Sie erscheinen im April.
Das Holz des Amberbaumes liefert ein Harz (Styrax), das als Heilmittel gegen Husten und Erkältungskrankheiten und in der Nahrungsmittelindustrie als Aromastoff genutzt wird.Luzula lutea
Art: Luzula lutea (Gelbe Hainsimse)
Pflanzenfamilie: Juncaceae
bei aerobiologischen Untersuchungen üblicherweise erreichtes Bestimmungsniveau: JuncaceaeFotos: Landesagentur für Umwelt, Bozen
Pollenbeschreibung:
Form: Pollentetrade, je nach Lage der Monaden mit drei- oder vierlappigem Umriss
Größe: 46,6 (43-52) µm
Keimöffnungen: monoporate Monaden
Pollenwand: sehr dünne, scabrate Exine, jede Monade mit einem grobkörnigen, unscharf abgegrenzten, kreisförmigen Bereich an der Außenfläche, in dem die Exine leicht aufbricht, deutlich erkennbare Intine, insbesondere unter den nach außen gewandten Flächen verdickt
Anmerkung: ähnliche Pollen bei JuncusAngaben zur Pflanze:
Die Gelbe Hainsimse ist ein Vertreter der Binsengewächse und besiedelt saure Rasen in subalpinen und alpinen Lagen. Die Binsengewächse sind in Europa durch Gattungen Luzula (Hainsimse) und Juncus (Binse) vertreten. Es handelt sich um Kräuter mit grasähnlichem Habitus. Ihre langen, schmalen Blätter sind entweder grasartig flach, röhren- oder borstenförmig. Die kleinen, unscheinbaren, zwittrigen Blüten sind meist in Spirren angeordnet und werden durch den Wind bestäubt. Die Gelbe Hainsimse blüht im Sommer.