Medikamentöse Therapie

Symptome lindern

In Zeiten mit allergischen Symptomen kann die sogenannte „symptomatische“ Behandlung Linderung verschaffen. Diese Behandlung mildert zwar die Symptome und unterdrückt die allergische Reaktion, behandelt die Allergie selbst jedoch nicht.

Immer, wenn Ihre allergische Reaktion im Gange ist, erhöht sich das Risiko für eine Verschlechterung Ihrer Allergie und das Risiko, neue, zusätzliche Allergien zu bekommen. «Eine Allergie hat man nicht, man erwirbt sie sich». Die Schleimhäute werden während der allergischen Reaktionen durchlässiger für allergene Moleküle. Das Risiko, daß aus Augenjucken und Schnupfen, die an sich noch eher harmlos sind, Asthma entsteht, erhöht sich. Daher ist es sinnvoll, nicht den Helden zu spielen, sondern die allergische Reaktion mit allen Mitteln abklingen zu lassen. Die folgenden Kategorien von Medikamenten und Behandlungen können durchaus auch kombiniert werden um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. Klarerweise kombiniert man sie auch mit persönlichen Maßnahmen («Allergenkarenz»).

Medikamente:

Beispiele für „symptomatische“ Behandlungen:

Mastzellstabilisatoren:

Allergiker produzieren zu viele Antikörper. Sie zirkulieren im Blut und binden sich vorzugsweise an die Mastzellen in der Schleimhaut. Mastzellen sind größer als normale Schleimhautzellen. Wenn eine bestimmte Anzahl von Bindungen ("Andockmanövern") stattgefunden hat, schlägt die Mastzelle Alarm, indem sie Histamin und Botenstoffe freisetzt. Histamin verursacht eine Schwellung des umgebenden Gewebes, deren Sinn darin liegt, die Durchblutung zu steigern und Sekret abzusondern um den vermeintlichen Feind rasch wegzuwaschen. Die weiteren Botenstoffe teilen dem Immunsystem mit, daß etwas nicht in Ordnung ist, und daß es gefälligst für mehr spezifische Abwehrstoffe (Antikörper) sorgen soll. Mehr Antikörper führen zu mehr Andockmanövern an der Mastzelle..... Mastzellstabilisatoren helfen der Mastzelle, eine größere Zahl von Andockmanövern zu ertragen, ehe Alarm gegeben werden muß. Sie wirken gewissermaßen wie ein Katalysator. Die Mastzelle braucht geraume Zeit, um den Stabilisator aufzunehmen, sie gibt ihn aber auch bald wieder ab. Somit kann man eine Wirkung nur dann erwarten, wenn der Mastzellenstabilisator wenigstens eine halbe bis eine Stunde vor dem Allergenkontakt auf die Schleimhaut aufgebracht wurde. Wenn Sie bereits Beschwerden haben, dürfen Sie nicht mit einem augenblicklichen Effekt rechnen, es werden erst die nächsten Beschwerden, die aufgrund eines Allergenkontaktes in den nächsten zwei, drei Stunden auftreten würden, gemildert. Da die Substanz von den Mastzellen bald wieder abgegeben wird, muß sie mehrmals täglich von Neuem aufgebracht werden (6 mal oder öfter).

Antihistaminika:

Antihistaminika neutralisieren die Wirkung des Histamins. Sie helfen die Schwellung und die Sekretion zu reduzieren, selbst wenn die allergische Reaktion bereits im Gange ist. Antihistamine der älteren Generation riefen als bekannte unerwünschte Nebenwirkung Müdigkeit hervor, bei Antihistaminika der neuen Generation gibt es diese Nebenwirkung nicht mehr oder nur sehr selten. Man kann sie als Tabletten einnehmen, oder als Sprays, Pulver und Tropfen zur lokalen Anwendung. Lokal angewandt, also direkt auf die Schleimhaut aufgebracht, wirken Sie meist deutlich schneller. Antihistaminika sind die verbreitetsten antiallergischen Medikamente. Manche sind auch mit weiteren antiallergischen Substanzen, wie z.B. Cortison, kombiniert. Ihr Arzt wird das für Sie geeignetste Präparat auswählen.

Corticosteroide (Cortison):

Obwohl in weiten Teilen der Bevölkerung eine gewisse Cortison-Angst spürbar ist, sind Corticosteroide sehr wirksame Medikamente bei der Behandlung von Allergien. Sie bekämpfen die entzündlichen Prozesse, die ein wesentlicher Teil der allergischen Reaktion sind. Für die Anwendung bei allergischen Erscheinungen empfehlen sich vor allem Sprays, weil die Mengen dabei so gering sind, daß die bekannten unerwünschten Nebenwirkungen nicht befürchtet werden müssen. Solche Nebenwirkungen können nur auftreten, wenn größere Mengen in Form von Tabletten oder Injektionen über längere Zeit zugeführt werden.

Anti-IgE Behandlung:

Ein weiterer Ansatzpunkt zur Verminderung der allergischen Reaktionen war die Entwicklung eines (aus Mäusen gewonnenen) Antikörpern gegen menschliches Immunglobulin E (IgE). IgE - Antikörper sind ja für die allergische Sofortreaktion verantwortlich und so schien es naheliegend, dass ein Anti-Ige-Serum die allergischen Reaktionen mindern könne. Die Erfahrungen haben aber gezeigt, dass nur wenige Patienten für diese Art der Allergiebehandlung geeignet sind - nämlich nur jene, die einen niedrigen IgE - Spiegle aufweisen. Bei höherem IgE-Spiegel im Blut kann nicht genügend Anti-IgE gesprizt werden um ohnen Nebenwirkungen effektiv zu sein. Die Behandlung muss etwa alle 2-4 Wochen wiederholt werden.

Homöopathische Tropfen

bringen selten den guten Erfolg wie die oben beschriebenen Medikamente. In fast allen Fällen berichten Patienten, daß die Wirkung bereits nach wenigen Stunden oder Tagen völlig "auf null" war. Es ist jedoch nicht auszuschließen daß der eine oder andere Patient das Auslangen damit findet.

 

Als therapiebegleitende Maßnahme ist eine Nasenspülung mit speziellen Salzlösungen sinnvoll. Nach der Spülung ist Ihre Nase von Pollen befreit und Sie können wieder richtig durchatmen. Eine Allergie ist eine sehr belastende Krankheit und kann durch Schlafstörungen und Dauermüdigkeit zu erheblichen Einschränkungen in Schule, Beruf und Freizeit führen.

Letztlich kann auch Akupunktur oder Akupressur zur Linderung der Symptome beitragen. Eine Heilung ist aber davon nicht zu erwarten. Die Methode der Bioresonanz kann von medizinischer Seite nicht als geeignet angesehen werden.

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